Lily Zechner erforscht im Rahmen ihres Dissertationsprojektes, ob und wie der Umsatzsteuervollzug bei innovativen und internetbasierten Geschäftsmodellen funktioniert. Da die Umsatzsteuer vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Realität zu beurteilen ist, kann sie sich grundsätzlich an Veränderungen in der Wirtschaft anpassen. Aufgrund der unionsweiten Harmonisierung des Umsatzsteuerrechts, können innereuropäische Geschäfte außerdem gut erfasst werden. Der Steuervollzug wurde bislang maßgeblich von Intermediären, die zwischen den einzelnen Wirtschaftsteilnehmern vermitteln, unterstützt. Klassische Intermediäre könnten durch die direkte Vernetzung von Privatpersonen über das Internet („peer-to-peer“) künftig wegfallen. Sollte sich die Umsatzsteuer nicht ausreichend an die wirtschaftlichen Entwicklungen anpassen oder das materielle Recht nicht durchsetzbar sein, könnte dies für die Staatsfinanzierung weitreichende Konsequenzen haben.
Das dreijährige Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde kompetitiv eingeworben. Mag.a Lily Zechner wird es mit 1. Februar 2020 antreten.
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